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Agglo-Quarz


Agglo-Quarz  


Agglo-QuarzDie Bezeichnung Agglo-Quarz steht für ein Agglomerat, das aus rund 93 Prozent Quarzsand und 7 Prozent Kunstharz mit Farbpigmenten zusammengesetzt ist. Der Kunststein, auch Quarzwerkstoff genannt, findet vielfältige Anwendung, angefangen vom Einsatz im Innenbereich bis hin zur künstlerischen Ausformung als Skulptur.

Die Verarbeitung von Agglo-Quarz

Bei dem Herstellungsverfahren, das seit 1985 gebräuchlich ist, wird gemahlener Quarzsand in unterschiedlicher Körnung verwendet. Zusammen mit Harz, das beliebig eingefärbt werden kann, werden oft auch zusätzliche Beigaben wie Glaspartikel oder Glitzerelemente aus Metall zum Brei hinzugefügt. Die Masse wird in eine mit Spezialpapier ausgelegte Form gegossen. Durch Rütteln und Pressen unter Vakuum wird das Agglomerat verdichtet. Im Wärmeofen findet bei 100 Grad Celsius das Polymerisationsverfahren statt, die Masse verbindet sich und der Kunststeinblock entsteht. Die weitere Bearbeitung, die wie bei Natursteinen ist, erfolgt nach der Abkühlung der Platten. Angeboten werden 12, 20 und 30 mm Stärke, je nach Einsatzbereich.

Vorteile und Gebrauchstüchtigkeit

Die Herstellungskosten von Agglo-Quarz sind günstig, denn auch Bruchsteine können gemahlen und verarbeitet werden. Das Produkt weist gegenüber Naturstein eine weitaus höhere Alltagstauglichkeit aus. Der Kunststein ist durch den hohen Anteil an Quarzsand ähnlich hart wie Granit und außerordentlich belastbar mit hohem Biegungswiderstand. Die Verarbeitung mit Harz sorgt dafür, dass der Kompositstein nur ein geringes Absorptionsvermögen hat. Dies macht ihn widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Auch Säuren und Öle können dem Agglo-Quarz weniger anhaben, als das bei Natursteinen der Fall ist. Nicht zuletzt dadurch ist eine besonders hohe Resistenz gegen Verschleiß gegeben. Die Reinigung ist einfach, ein pH-neutrales Mittel reicht völlig aus.

Einsatzbereiche für Agglo-Quarz

Der Kunststein kann wie Naturstein verarbeitet werden, allerdings mit Einschränkungen für den Außenbereich. Durch die außergewöhnliche Belastbarkeit findet Agglo-Quarz überall da seinen Einsatz, wo starke Frequenz von Besuchern oder arbeitstechnischer Belastung gegeben ist. Daher eignet er sich als Bodenbelag für den Eingangsbereich. Als Platten für die Bar, die Tische und als Wand- und Bodenbelag in der Gastronomie wird er durch die Strapazierfähigkeit immer mehr geschätzt. Durch die Weiterentwicklung und Produktion von dünneren Platten, die rund einen Zentimeter messen, gehört er inzwischen nicht nur im Laden-, sondern auch im Messebau zu den bevorzugten Werkstoffen. Die Verarbeitung für Treppen, Fensterbänke und im gesamten Badbereich hat sich längst bewährt.

Farben und Formen

Durch die Verarbeitung als Agglomerat können beliebige Farben und Texturen hergestellt werden. Von bunten Oberflächen in kräftigen Tönen bis Naturstein nachempfundener dezenter Farbgebung bietet Agglo-Quarz eine breite Palette an Möglichkeiten. Dazu wird das Harz eingefärbt, Zusatzstoffe wie Glimmerpartikel verleihen ganz nach Wunsch eine ansprechende Optik. So kann der Kunststein passend zu jeder Einrichtung gewählt werden, was ein weiterer Vorteil gegenüber reinen Naturmaterialien ist. Die Oberfläche der Platten wird poliert angeboten, entweder mit Hochglanz oder matt. Wer die steinähnliche Struktur liebt, kann sich für geschliffene, gebürstete oder satinierte Ausführungen entscheiden. Damit der Glanz der polierten Oberflächen erhalten bleibt, sollte auf wachshaltige Pflegemittel verzichtet oder zumindest sparsam damit umgegangen werden. Auf der sicheren Seite ist hier, wer neben der Säuberung mit einem handelsüblichen neutralen Reiniger seinen Agglo-Quarz gelegentlich mit einem speziellen Mittel reinigt und pflegt.